Von den Morden des NSU bis zum Synagogen-Anschlag in Halle

Am Mittwoch, den 16. November, um 19 Uhr spricht der Rechtsanwalt und Strafverteidiger Alexander Hoffmann in der Villa ten Hompel über staatliche und gesellschaftliche Defizite in der Auseinandersetzung mit antisemitischer und rassistischer Gewalt. Denn die rassistisch motivierte Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) und der antisemitische Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle sind nur zwei erschreckende Beispiele von Gewaltakten aus dem rechtsextremen, neonazistischen Milieu. Die Terrorakte richteten sich einerseits konkret gegen Menschen und deren Umfeld, andererseits sind sie auch als Angriff auf die demokratische und liberale Gesellschafts- und Staatsverfasstheit der Bundesrepublik zu verstehen.

Alexander Hoffmann vertritt Betroffene solcher Gewaltakte als Nebenklagevertreter. Er verteidigt einerseits in Strafverfahren und vertritt andererseits bundesweit Betroffene nazistischer und rassistischer Übergriffe als Nebenklagevertreter. Dabei ist es sein Ziel, Motive und organisatorische Strukturen aufzudecken, aus denen solche Straftaten ausgeführt werden.

Er wird über Beobachtungen und Einschätzungen seiner langjährigen engagierten Arbeit in zahlreichen Verfahren berichten: Warum gab und gibt es eklatante staatliche Defizite in der Präventions- wie Ermittlungsarbeit? Was sind die Langzeitfolgen für Überlebende und für Familienangehörige der Ermordeten? Aber nicht nur der Staat ist gefordert, rassistischen, antisemitischen und neonazistischen Grundeinstellungen und daraus resultierenden Straftaten entgegenzuarbeiten, sondern wir alle. Haben die Prozesse hier zu einer Sensibilisierung und zu einem gesellschaftlichen Umdenken geführt?

Die Teilnahme ist auch online über Zoom möglich: https://us06web.zoom.us/j/89270524848?pwd=YmtuR1VGYm5Ma3ZZZ2ZmcjhVcCtudz09

Meeting-ID: 892 7052 4848

Kenncode: 619258

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Für die Teilnahme vor Ort in der Villa ten Hompel bitten wir um das Tragen einer medizinischen Maske.

Das Mittwochsgespräch findet statt in Kooperation mit dem Evangelischen Evangelisches Forum Münster e.V., mit dem Verein Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e.V., der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V. und dem LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte.

Kundgebung bei der Abschlussveranstaltung des Tribunals „NSU-Komplex auflösen!“ das vom 03.06.-05.06.2022 im Staatstheater Nürnberg und an anderen Orten in Nürnberg stattgefunden hat (Copyright: Villa ten Hompel)