Ort der Erinnerungskultur II
Zwinger – Promenade auf Höhe des Adolph-Kolping-Berufskollegs
Seit 1944 war der Zwinger – ehemals Wehrturm der spätmittelalterlichen Stadtbefestigung und im Laufe der Jahrhunderte zu verschiedenen Zwecken genutzt – Inhaftierungs- und wahrscheinlich auch Hinrichtungsstätte der Geheimen Staatspolizei. Nach Umbauten wurde der Zwinger von der Gestapo wieder als Gefängnis benutzt. In den vermutlich 15 Zellen sollen bis zu 100 Gefangene untergebracht worden sein. Für den Nachweis der Hinrichtung ausländischer Zwangsarbeiter bis in den März 1945 – selbst nach der Zerstörung des Zwingers im Herbst 1944 – fehlen schriftliche Nachweise.
Mit Rebecca Horns Installation „Das gegenläufige Konzert” für die Skulpturen-Ausstellung 1987 und der Restaurierung des Geländes wurde der Zwinger nach jahrelangem Streit 1997 zum offiziellen Mahnmal der Stadt Münster zur Erinnerung „an die Opfer der Gewalt in Münster, an die Opfer der Kriegsgewalt und der Verfolgung Unschuldiger, besonders an die unmenschliche Strafjustiz und den Terror gegen politische Gegner, Angehörige von Minderheiten und Kriegsgefangene während des Nazi-Regimes.”
(Vergleich dazu: Station 14 mit der Inschrift im Rathaus Innenhof „Den Opfern Der Kriege und Der Gewalt” aus dem Jahr 1976)
