
Die Einbindung der Stolpersteine Münsters in die App des Geschichtsortes Villa ten Hompel sei eine „Weiterführung“, so Peter Schilling, Vorsitzender des Vereins „Spuren finden“. Der Verein hat in Münster 262 Stolpersteine für im Nationalsozialismus verfolgte Menschen verlegt. Da diese Steine mit bewusst wenigen Informationen ausgestattet sind, kommt dem von Stolperstein-Paten erstellten Gedenkbuch eine wichtige Funktion zu. Es dokumentiert die Geschichte derer, für die der Nationalsozialismus keinen Platz mehr in der Gesellschaft hatte.
Nun besteht die Möglichkeit, via Smartphone überall und frei zugänglich auf Biogramme, Fotos und Dokumente der Verfolgten zurückzugreifen. Laden Sie hier die kostenfreie App der Villa ten Hompel herunter:
Im Google Play Store oder bei iTunes.
Am Geschichtsort Villa ten Hompel wurde die App zuvor bereits verwendet, um Besucher*innen weiterführende Informationen zur Ausstellung anbieten zu können. Das Anliegen des Vereins „Spuren finden“ ist es, durch die mobile Bereitstellung der Inhalte, die jüngeren Generationen zu erreichen. Interessierte Bürger*innen können so auch im privaten Rahmen die Stolpersteine Münsters erkunden und sich nach eigenem Bestreben weiter informieren, sodass man eben nicht nur darüber hinweggeht.
Wurden die Stolpersteine bisher nur zur Kenntnis genommen, kann nun mehr über die Schicksale erfahren werden, welches ein aktiveres Erinnern und Gedenken in Gang setzen soll. Selbst im Geschichtsunterricht in Schulen Münsters, so Peter Schilling, würde die App Verwendung finden, da Lehrkräfte zusätzlich auf die Funktionen eines Glossars zurückgreifen können, die den Schüler*innen das Lernen über den Nationalsozialismus und die Shoah erleichtere.