„Papisten, Patrioten und Stützen der Republik: politischer Katholizismus in Deutschland – gespiegelt in der Familie des früheren Oberstadtdirektors Tilman Pünder“

Wie ließ sich im Kaiserreich und in der Weimarer Republik Politik machen mit einem religiösen Bekenntnis? Warum löste sich die katholische Zentrumspartei mit Beginn der NS-Diktatur selbst auf? Und welche Bedeutung kam diesem politischen Lager für die Frühphase der Bundesrepublik zu? Am politischen Katholizismus lassen sich wichtige Entwicklungen des 19. und 20. Jahrhunderts ebenso erarbeiten wie entscheidende Etappen in der Geschichte der Familie Pünder. Vor allem in der des früheren Oberstadtdirektors von Münster, Tilman Pünder, der dem Geschichtsort Villa ten Hompel eng verbunden war bis zu seinem Tode im Dezember 2021.

Zwei Jahre zuvor hatte Franka Aldenborg, damals Freiwillige im FSJ Kultur der Villa ten Hompel und heute freie pädagogisch-wissenschaftliche Mitarbeiterin des Geschichtsortes, ihn auf einem Podium nach dem Gedenken am früheren Gertrudenhof an die Deportationen 1941 eindrucksvoll interviewt unter großem Beifall der Bürgerschaft und des Fördervereins. Der Verein folgt jetzt dem Aufruf des Rotary-Clubs Münster St. Mauritz, Pünder posthum auch wissenschaftlich zu würdigen: Prof. Dr. Thomas Großbölting von der Universität Hamburg, Direktor der Forschungsstelle für Zeitgeschichte und Mitglied des Fachbeirates der Villa ten Hompel, wird am Freitag, 24. März, 19 Uhr nach einem Grußwort von OB Markus Lewe im Festsaal des Rathauses, Eingang Stadtweinhaus, Prinzipalmarkt 8-9, einen Gedenk- und Fachvortrag halten. Titel: „Papisten, Patrioten und Stützen der Republik: politischer Katholizismus in Deutschland – gespiegelt in der Familie des früheren Oberstadtdirektors Tilman Pünder.“

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung aber obligatorisch: event@heithoff.com

Münsters Oberstadtdirektor a.D. Tilman Pünder anlässlich der Matinee zum 20-jährigen Bestehen des Geschichtsortes nach dem Gedenken am ehemaligen Gertrudenhof im Jahre 2019. Franka Aldenborg interviewte ihn als Freiwillige zur Gründungsgeschichte der Erinnerungsstätte in den 1990er Jahren. Archivfotos: Stefan Querl