Phantastische Gesellschaft

Gespräche über falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung stellt der Historiker Dr. Johannes Spohr im nächsten Mittwochsgespräch der Villa ten Hompel am 5. Juni um 19 Uhr vor:

Immer wieder werden Fälschungen, Betrugsfälle und imaginierte Familiengeschichten bekannt, die im Zusammenhang mit der Shoa und dem Zweiten Weltkrieg wie auch der Erinnerung daran stehen: Christliche Deutsche inszenieren sich öffentlich als – meist jüdische – Verfolgte des Nationalsozialismus oder deren Nachkommen. Häufig wird mit den erfundenen Familiengeschichten politisches Handeln legitimiert, fast immer finden sie ein Publikum, das die imaginierten Geschichten bereitwillig rezipiert und diese Narrative dadurch noch verfestigt. Wie ist dieses Phänomen zu erklären? Und was besagt es über Stand und Perspektiven der Erinnerungskultur? Diesen Fragen nach Opferrollen, Familiengeschichten und fehlgeleiteter Auseinandersetzung geht Johannes Spohr nach.

Dr. Johannes Spohr ist Historiker und lebt in Berlin. Er betreibt dort den Recherchedienst present past zum Nationalsozialismus in Familie und Gesellschaft (present-past.net). Zuletzt erschien von ihm und Clemens Böckmann Phantastische Gesellschaft. Gespräche über falsche und imaginierte Familiengeschichten zur NS-Verfolgung.

Die Veranstaltung findet im Saal der Villa ten Hompel und online über Zoom statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Teilnahme ist kostenlos. Der Zoom-Link wird rechtzeitig auf dieser Seite veröffentlicht: https://www.stadt-muenster.de/villa-ten-hompel/veranstaltungen/2024-06-05-phantastische-gesellschaft

In Kooperation mit: Evangelisches Forum Münster e.V., Gegen Vergessen – Für Demokratie Regionalgruppe Münsterland e.V., Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Münster e.V., LWL-Institut für westfälische Regionalgeschichte, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. in Westfalen-Lippe

Porträtfoto Johannes Spohr (© Frank Olias)
Buchcover Phantastische Gesellschaft (© Neofelis)