Geschichte – Gewalt – Gewissen
Wie jeden letzten Sonntag im Monat findet auch diesen Sonntag, 24. September, um 15 Uhr eine kostenlose Führung in der Villa ten Hompel statt. Denn im Verlauf der Geschichte war sie imposante Industriellenvilla aus der Weimarer Republik, Machtzentrale der uniformierten Polizei in der NS-Zeit, danach Schauplatz der Entnazifizierung von Tätern sowie der Entscheidung über Ansprüche von Verfolgten.
Geschichte ist aber mehr als nur vergangene Ereignisse; ebenso gehören die mehr oder minder klaren Spuren dazu, in denen die Vergangenheit in der Gegenwart weiterlebt.
Gewalt hat die Geschichte der Villa ten Hompel geprägt. Hier standen die Schreibtische jener NS-Beamten, die Polizisten ins besetzte Europa abkommandierten – zur Teilnahme an Massenmorden an Jüdinnen*Juden, Sinti* und Roma*. Hier standen die Schreibtische jener Nachkriegsbeamt*innen, die nationalsozialistische Gewalttaten untersuchten und zugefügtes Unrecht „wiedergutmachen“ sollten.
Gewissen bleibt eine Sache der einzelnen Person. Auch wer Gewalt auf staatliche Anordnung ausübt, muss sich fortan als Gewalttäter*in im Spiegel anschauen und seine Handlungen vor seinem Gewissen verantworten.
Maximal 15 Teilnehmende, keine Anmeldung erforderlich.
